Technologie bringt Industrien auf der ganzen Welt weiterhin in vielerlei Hinsicht ins Wanken. So hat beispielsweise das Mobiltelefon unsere Kommunikationsweise verändert. Es folgten systemübergreifende Messaging-Plattformen wie WhatsApp, durch die SMS beinahe verdrängt wurden.
Disruptive Technologie bedeutet jedoch nicht nur das Ersetzen vorhandener Technologien. Sie erzeugt vielmehr selbst wieder neue Märkte, so wie der App Store von Apple und die ss-Technologie die moderne Gesellschaft nachhaltig beeinflussen und Länder in einem Wettlauf miteinander den Anschluss nicht verlieren wollen. Die Schweiz gilt als das innovativste Land der Welt und ist führend in den Bereichen Blockchain und Finanztechnologie.
Aber warum ausgerechnet die Schweiz? Heinz Tännler, Präsident der Swiss Blockchain Federation, vertritt die These, dass Start-ups aufgrund der Rechtssicherheit, der erstklassigen Infrastruktur und des leistungsfähigen Ökosystems des „Crypto Valley“ von der Schweiz angezogen werden. Was die Schweiz darüber hinaus auszeichnet, ist die Bereitschaft der Regierung, diese revolutionären Technologien zu akzeptieren und sich ihnen anzupassen. Hierbei ist es wichtig zu betrachten, was in den drei wichtigsten Industriezweigen der Schweiz (Finanztechnologie, Krypto-Währung und Blockchain) geschieht, was zu ihrem Aufstieg geführt hat und wie die Zukunft dieser Industriezweige in der Schweiz aussieht.
Finanztechnologie
Die Popularität der Finanztechnologie in der Schweiz überrascht nicht wirklich. Das Land ist weltweit führend im Bereich der Finanzdienstleistungen, mit einer Vielzahl von Finanzinstitutionen und einem entsprechenden Anstieg innovativer Bankensoftware. Darüber hinaus haben sich große Technologiekonzerne wie Google und IBM in der Schweiz niedergelassen. Ein Großteil des Nachwuchses lässt sich auf die erstklassigen internationalen Hochschulen für Technik und Ingenieurwesen in Zürich und Lausanne zurückführen — ein vielversprechender Faktor, der zu einem Aufschwung der Technologieinnovationen in der Schweiz führen kann.
Dieser Talent-Überschuss wird durch die hohe Lebensqualität und die Gehälter begünstigt, wodurch internationale Talente angezogen und mehr Schweizer Absolventen im Land gehalten werden. Nach heutigem Stand ist die Schweiz die Heimat von 10% aller globalen europäischen Finanztechnik-Unternehmen, wobei 46% der Unternehmen in Zürich ansässig sind und 30% hiervon Finanzdienstleistungen anbieten.
Dies lässt sich dadurch erklären, dass die Schweiz Finanztechnik-Innovationen durch ihre Finanzmarktgesetze und das attraktive Niedrigsteuermodell für Start-ups begünstigt — so fühlen sich Innovatoren unterstützt und ermutigt. Was also hat die Schweizer Regierung unternommen, um das Wachstum der Finanztechnik-Industrie im Land zu fördern? Dank der Sandbox-Ausnahme des Bundesrates wird der Start-up-Prozess in der Schweiz im Vergleich zu anderen europäischen Ländern vereinfacht.
Dies bedeutet, dass nach dem Bankengesetz öffentliche Einlagen bis zu 1 Million Schweizer Franken nicht bewilligungspflichtig sind. Seit dem 1. April 2019 ist dieses Gesetz im Rahmen des Konsumkreditgesetzes auf Crowdlending-Geschäftsmodelle ausgedehnt worden. Darüber hinaus trat die neue Fintech-Lizenz am 1. Januar 2019 in Kraft, die im Vergleich zu vollwertigen Banklizenzen weniger strenge Anforderungen stellt — so müssen beispielsweise keine Zinsen auf Einlagen gezahlt werden und es gibt zusätzliche Schutzmechanismen für Kunden. Aufgrund des staatlichen Interesses am weiteren Wachstum der Fintech-Industrie mit diesen neuen Gesetzen und dem Aufstieg neuer Talente überrascht es nicht, dass Investoren anbeißen — insbesondere Risikokapital-Giganten wie Index Ventures und Google Ventures. Dank der Fokussierung auf den Ausbau des Finanzsektors erreichten die Investitionen in Schweizer Start-ups im Jahr 2018 die Milliardengrenze. Davon entfielen 685 Millionen Schweizer Franken auf den Bereich Finanztechnologie, der damit der größte Venture-Capital-Sektor der Schweiz ist. Diese Investitionen dürften sich dank der übermäßigen Dynamik der Regierungsinteressen noch weiter steigern und damit auch die Fortschritte in der Finanztechnologie.
Kryptowährung
In Zug, dem am schnellsten wachsenden Kryptowährungs-Hotspot der Schweiz mit dem Spitznamen „Crypto Valley“, wurden allein in den letzten Jahren Milliarden in diesen Sektor investiert. Kryptowährung hat den Finanzdienstleistungsbereich mit ihrem Potential zur Steigerung der Effizienz und zur Dezentralisierung von Dienstleistungen entscheidend revolutioniert. Zug lockt mit niedrigen Steuersätzen — im gesamten Kanton gilt ein Körperschaftssteuersatz von 14%. Damit ist Zug ein idealer Standort für den Aufbau eines Unternehmens.
Die Innovatoren scheinen derselben Meinung zu sein, denn bis Ende 2018 waren in Zug über 750 Unternehmen mit mehr als 3.300 Beschäftigten registriert. Damit die Schweiz weiterhin Spitzenreiter im Bereich der Finanzinnovationen bleibt, sorgt die Regierung dafür, dass die Krypto-Bewegung in Zürich und anderen bedeutenden Städten der Schweiz im Vergleich zu anderen europäischen Ländern mit ihren vorteilhaften digitalen Datenschutzaspekten, einer stabilen Wirtschaft und günstigen IT-Gesetzen gedeiht. Außerdem haben Unternehmen damit begonnen, Cluster zu bilden, um ihr Servicespektrum zu erweitern und einzigartige Expertise in kryptographischen und Sicherheitsfragen anzubieten.
Die Schweizer Regierung bezieht klar Stellung zugunsten jeglicher Form von technischen Innovationen. Dies zeigt sich daran, dass Kryptowährungen wie Fremdwährungen behandelt werden, d. h. es gibt keine spezielle Gesetzgebung in diesem Bereich. Tatsächlich war Zug die erste Region der Welt, die Bitcoins als Zahlungsmittel für eine Reihe von staatlichen Dienstleistungen und in der Politik akzeptierte. Außerdem hat Zug soeben erfolgreich einen Probelauf mit Blockchain-Abstimmungen abgeschlossen. Darüber hinaus etablierte man dort im Rahmen der neuen „E-Government-Initiative“ ein digitales Identitätssystem auf Basis von Ethereum, das blockchainbasierte digitale Ausweise für die 30.000 Mitarbeiter der Schweizerischen Bundesbahn anbot.
Die Schweiz integriert Kryptowährung aufgrund des geringen Sicherheitsrisikos und der guten Zugänglichkeit weiterhin in Unternehmen und sogar in die Regierung.
Blockchain
Der bedeutendste Akteur bei der Blockchain-Entwicklung ist der zahlungskräftige Finanzsektor der Schweiz, einer der größten und vielfältigsten der Welt. Die SIX Group, Eigentümerin der Schweizer Börse, baut derzeit eine Handelsinfrastruktur für digitale Vermögenswerte mit Hilfe der Blockchain-Technologie auf. Ferner überarbeitet die Regierung die Finanz- und Unternehmensrichtlinien, um den Ausbau von Blockchain zu unterstützen.
Oliver Bussmann, Präsident der Crypto Valley Association, erklärte, die Schweiz sei „ein weltweit führendes Ökosystem für Blockchain-Technologie. Um dies zu erreichen, muss man auf allen Ebenen ansetzen: Start-ups, Investoren, Regierungen, Unternehmen, F&E usw. Es müssen alle an einem Strang ziehen.“ Genau diese Faktoren hat die Schweizer Regierung bei der Einführung der ICOs in Betracht gezogen und berücksichtigt. Diese ermöglichen es Start-ups, digitale Krypto-Token weltweit online an Investoren zu verkaufen, und haben im vergangenen Jahr Vermögenswerte in Höhe von über 9 Milliarden Dollar geschaffen.
Finanzielle Sicherheit ist im Bereich der Finanztechnologie von größter Bedeutung. Die Blockchain-Technologie bietet diese Sicherheit zusammen mit fünf anderen Wertschöpfungsquellen.
Hierzu gehören:
1. Vereinfachung der internen Betriebsverfahren
2. Zeitsparende Finanztransaktionen
3. Optimierte Nutzung der liquiden Mittel eines Unternehmens
4. Vermindertes Betrugsrisiko und effiziente Regulierung
5. Überwachte Interaktionen von Finanzunternehmen
Die Blockchain-Technologie wird ständig weiterentwickelt und verfeinert. Sie bietet zahllose Wachstumschancen innerhalb der Fintech-Industrie, deshalb sind die Schweizer Regierungsparteien bestrebt, eine führende Rolle bei der Innovationsförderung in den heimischen Unternehmen zu spielen.
Disruptive Industrien benötigen nach wie vor etabliertes Recruitment
Swisslinx ist marktführend im Recruiting für die Bereiche Technologie und Finanzdienstleistungen. Seit 1999 sind wir ein etablierter Teil der Recruitment-Landschaft, haben erfolgreich Tausende von Kandidaten in Technologie- und Finanzfunktionen vermittelt und dabei unzählige Preise gewonnen. Darüber hinaus verfügen wir über internationale Büros und ein Stammhaus im Herzen der Innovationsmetropole Zürich.
Unsere kompetenten Berater sind in der Lage, die besten Kandidaten aus den Bereichen Finanzdienstleistungen und Technologie für Ihr Unternehmen zu rekrutieren. Gleichzeitig werden sie von branchenführenden Experten geschult und begleitet, damit Sie in Swisslinx immer einen zuverlässigen Partner haben.
Wenn Sie daran interessiert sind, in diesen boomenden Industriezweigen zu arbeiten, haben wir spannende Stellen an den wichtigsten Technologie-Hotspots in der Schweiz, Deutschland und Dubai zu besetzen. Bewerben Sie sich noch heute um eine Position bei uns.