Reaktion der Schweiz auf Covid-19

Datum des Posts: 22 March 2021

Covid-19 hat weiterhin einen großen Teil der Welt im Griff und sorgt für Unsicherheit und Veränderungen in vielen Märkten, ganz zu schweigen von der Wirtschaft und dem täglichen Leben. Das Virus wirkt sich auf uns alle auf die eine oder andere Weise aus, doch die Reaktion darauf ist von Mensch zu Mensch und von Land zu Land unterschiedlich. Die Regierung hat die Situation in der Schweiz als „außergewöhnlich“ eingestuft und eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um das Coronavirus einzudämmen sowie Menschen, Unternehmen und das gesamte Land zu schützen. Doch wie genau gehen die Schweizer damit um?

 

Eine außergewöhnliche Situation mit außergewöhnlichen Maßnahmen

 

Aufgrund der Einstufung von Covid-19 als „außergewöhnliche Situation“ in der Schweiz konnten die Behörden bestimmte Befugnisse von den Kantonen des Landes übernehmen und Maßnahmen zur Einschränkung der Rahmenbedingungen im Lande ergreifen. Dies ist das erste Mal, dass gesetzliche Bestimmungen dieser Art in der Schweiz angewandt werden. Zu den neuen Auflagen gehören ein Verbot aller privaten und öffentlichen Veranstaltungen sowie die Schließung von Restaurants, Bars, Kultureinrichtungen, Sportanlagen und Schulen. Unternehmen, die unentbehrliche Dienstleistungen anbieten - wie Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Postämter und Banken - bleiben geöffnet und stehen der Bevölkerung zur Verfügung.

Empfehlungen und Einschränkungen

 

Wenngleich die Schweiz nicht so strenge Maßnahmen ergriffen hat wie andere Länder, wurden dennoch klare Richtlinien zum Schutz der Bevölkerung vor der Verbreitung des Coronavirus erlassen. Dazu gehört die Empfehlung an alle Bürger, insbesondere kranke oder über 65-jährige, möglichst zu Hause zu bleiben, sowie ein landesweites Verbot von Zusammenkünften mit mehr als fünf Personen. Einzelne Kantone gehen noch einen Schritt weiter und verhängen Ausgangssperren für über 65-Jährige, abgesehen von bestimmten Fällen. Die Grenzen sind geschlossen und die Botschaft ist eindeutig: Bleiben Sie zu Hause und seien Sie vernünftig.

 

Wirtschaftliche Unterstützung

 

Die Schweiz ist weltweit führend, wenn es um die Unterstützung ihrer Unternehmen geht. Sie kündigte am 25. März ein Paket von Notkrediten in Höhe von 20 Mrd. CHF zur Unterstützung kleiner Unternehmen an und zahlte innerhalb der ersten Woche über 15 Mrd. CHF an etwas mehr als 76.000 Unternehmen aus, was Bern dazu veranlasste, das ursprüngliche Paket zu verdoppeln. Damit sollen Unternehmen mit Liquiditätsproblemen entlastet werden. Zudem können von der Krise betroffene Unternehmen die Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen vorübergehend zurückstellen. Die Maßnahmen gelten auch für Selbstständige. Dieses Programm gilt in Bezug auf Effizienz und Tempo als so erfolgreich, dass sich die Schweizer Banken und die Regierung mit den europäischen Kollegen über die Struktur des Programms austauschen. In vielen Fällen wurden Geschäftskredite innerhalb von 24 Stunden nach Ausfüllen des einfachen Online-Antrags bewilligt und das Geld zur Verfügung gestellt - ein Effizienzgrad, den die Wirtschaft sehr begrüßte.

 

Wie andere europäische und weltweite Nationen hat auch die Schweiz auf die wirtschaftlichen Auswirkungen von Covid-19 reagiert, indem sie Unternehmen, deren Mitarbeiter aufgrund von Arbeitsausfall mit Kurzarbeit konfrontiert sind, Unterstützung anbietet. Aktuell arbeitet ein Viertel der Schweizer Arbeitnehmer mit reduzierter Arbeitszeit (Kurzarbeit), damit die Unternehmen Kosten sparen können, ohne Entlassungen vornehmen zu müssen. Der dadurch entstehende Einkommensverlust der Arbeitnehmer wird zu 80 % kompensiert, wobei ein Arbeitslosenversicherungsfonds hilft, den Fehlbetrag zu decken.

 

Vermehrtes, früheres Testen

 

Obwohl die Fallzahlen in der Schweiz hoch sind, erweist sich das Land als eines der weltweit erfolgreichsten im Umgang mit der Spätphase der Pandemie. Die Behörden begannen im Februar damit, Personen zu testen, die aus Hochrisikogebieten eingereist oder mit einer infizierten Person in Kontakt gekommen waren. Diese Maßnahme wurde jedoch verstärkt, je mehr sich das Virus ausbreitete. Die Bevölkerung wird mittlerweile häufiger getestet als in jedem anderen Land. Auch werden vor allem potentielle Erkrankungsfälle früher getestet, wobei das Hauptaugenmerk auf Hochrisikogruppen liegt. Dies ist eine umfassendere Strategie als das, was in Großbritannien und anderswo auf der Welt praktiziert wird.

Öffentliche Meinung

 

Die überwiegende Mehrheit der Menschen in der Schweiz befolgt laut einer Umfrage des Schweizer Rundfunks die Maßnahmen der Regierung. Das Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung sorgt dafür, dass die Richtlinien zur sozialen Isolation ernst genommen werden. Knapp 70 % der Umfrageteilnehmer zeigen sich optimistisch, dass die Schweizer Krankenhäuser die Patientenzahlen bewältigen können, wobei 40 % der Befragten für eine Lockerung der von der Regierung auferlegten Beschränkungen sind. Da diese Einschränkungen aktuell bis zum 26. April verlängert wurden, wird sich noch zeigen, welche weiteren Entwicklungen sich in diesem Monat und im Laufe des Jahres ergeben werden.

 

Unterstützung unserer Kandidaten und Kunden

 

Wenngleich es noch zu früh ist, um zu sagen, wie sich die Coronavirus-Situation langfristig auf die Personalbeschaffung in der Schweiz auswirken wird, spüren wir bereits einige Anzeichen. Leiharbeiter sind bereits von den geschlossenen Grenzen der Schweiz betroffen. Einige, die sich darauf vorbereitet hatten, einen Arbeitsvertrag in der Schweiz anzunehmen, werden nun aufgrund fehlender Genehmigungen abgewiesen. Dies führte zu vermehrten Rekrutierungen innerhalb des Schweizer Marktes, wobei prognostiziert wird, dass die Genehmigungen nach Covid-19 als Reaktion auf die erhöhte Arbeitslosigkeit nur begrenzt erteilt werden. 

 

Swisslinx konnte Arbeitnehmern, die im Rahmen der geänderten Grenzschließungssituation einen Fernarbeitsplatz antraten, den Einstieg erleichtern. Gleichzeitig ermöglichten die Schweizer Behörden eine flexible Handhabung der für Fernarbeitnehmer geltenden Regeln, indem sie erlaubten, trotz der Arbeit im Ausland weiterhin einen Schweizer Vertrag zu behalten.

 

Einige der wichtigsten Kunden von Swisslinx haben bereits Lösungen angeboten, um sicherzustellen, dass die Arbeitnehmer in vollem Umfang bezahlt werden. Dazu gehört beispielsweise eine größere Flexibilität bei Fernarbeit, die Übernahme eines Teils der Arbeitgeberkosten bei Kurzarbeitergeld sowie die Erfüllung von Verträgen und die Suche nach Lösungen, um dies zu ermöglichen.

 

In einigen Märkten ist eine natürliche Verlangsamung der Rekrutierungsaktivitäten zu beobachten, während andere Märkte florieren. Das Aufkommen virtueller Interview-Tools und -Techniken ermöglicht Kandidaten und Unternehmen die weitere aktive Suche. Während sich Arbeitnehmer im ganzen Land an die neuen Bedingungen für das Arbeiten im Home-Office gewöhnen, könnten sich aus dieser Pandemie neue Geschäftsmodelle entwickeln, die flexibles Arbeiten neu definieren.

 

Unser Team bei Swisslinx arbeitet mit Hochdruck daran, dass unsere Kandidaten und Kunden weiterhin miteinander in Kontakt treten und zusammenarbeiten können. Für uns heißt es „Business as usual“ - wenn auch von zu Hause aus. Deshalb freuen wir uns immer, von denjenigen zu hören, die über ihre nächsten beruflichen Schritte nachdenken. Kontaktieren Sie uns hier und sprechen Sie mit uns darüber, wie wir Ihnen helfen können.